Lokalisierung von Texten ohne Fauxpas

Sprechen Übersetzer von Lokalisierung, so bedeutet das, dass man einen Text an die geschäftlichen und kulturellen Gepflogenheiten des Ziellandes anpasst. Es soll erreicht werden, dass der Text den Eindruck vermittelt, dass er extra für die potenziellen Kunden im Zielland entwickelt wurde. Hierbei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die ursprüngliche Bedeutung des Satzes auf keinen Fall verändert wird.

Vielleicht haben Sie schon einmal eine Bedienungsanleitung gesehen, welche ehr lustig als informativ gewesen ist. Solche Texte helfen einem aber kaum weiter und irritieren den Leser nur. Außerdem wertet eine miserable und unverständliche Bedienungsanleitung, zum Beispiel das Produkt was Sie verkauft haben ab. Nach dem Motto: Wenn die nichtmal vernünftig schreiben können, was für eine Qualität hat dann wohl das Produkt?

Gerade bei Bedienungsanleitungen muss man die Texte nicht unbedingt übersetzen, man kann auch Grafiken verwenden, wenn diese den Sachverhalt genau so gut darstellen können. Wichtig ist es auch Füllsätze weg zu lassen, welche dem Produkt oder die Firma huldigen sollen. Auch der Inhalt eines Impressums oder Informationen darüber wer alles Kunde bei einem ist, muss nicht übersetzt werden.

Was bedeutet es wenn ein Übersetzer einen Text lokalisiert? Auf was muss ein Übersetzer hier Augenmerk legen?

1. Ein Übersetzer adaptiert die Sprache, sodass sie für den fremdsprachigen Leser verständlich ist.

Wenn man eine Information adaptiert, dann wird diese in ein anderes, für den Leser verständliches, Format umgewandelt. Die wenigsten Sprachen kann man wörtlich übersetzen. Wenn man dies dennoch macht, dann sieht das folgendermaßen aus: „Schrauben Mundteil auf Dampfer Kopf vom elektrisch Zigarette“. Verständlich adaptier würde der Text bedeuten: „Schrauben Sie das Mundstück auf den Verdampferkopf der Elektrozigarette“.

2. Die Aufmachung einer Werbung, einer Bedienungsanleitung oder sonstiger Texte muss an die Eigenarten des Ziellandes angepasst werden.

Das beste Beispiel ist hier japanische Werbung. Dort wird oft sehr penetrant und knallig beworben, solche Werbung würde in Deutschland ehr als störend wahrgenommen werden, wobei sich beim deutschen Kunden eine negative Assoziation mit dem werbenden Unternehmen einstellen würde. Deutsche Werbung ist ehr zurückhalten und aufgeräumt, die Buchstaben springen einen nicht an, Neon-Farben werden ehr vermieden.

3. Auch die Formate von Daten, Uhrzeit und Maßeinheiten müssen an das Zielland angepasst werden.

Wenn Sie einen Brief an einen Amerikaner schreiben und ankündigen, dass sie am Abend des 03.05.2017 um 10 Uhr zu Besuch kommen, dann ruft er sie am 5. März um 22 Uhr an und fragt wo Sie denn bleiben, der Truthahn sei im Ofen. Richtig wäre es gewesen erst den Monat und dann den Tag zu nennen. Auch die Uhrzeit schreibt der Ami anders. Sicher wissen Sie, dass diese nicht das 24-Stunden-System nutzen, sondern das 12-Stunden-System. Sie schreiben 10:00 pm und nicht 22 Uhr.

4. Symbole und Grafiken müssen geprüft werden.

Manche Symbole welche in unseren Breitengraden eine bestimmte Bedeutung haben, können in anderen Breitengraden etwas ganz Anderes bedeuten. Was bei uns OK bedeutet, kann in einem andeen Land womöglich sogar eine Beleidigung darstellen.
Kleiner Tipp: Wenn Sie einen Übersetzer beschäftigen, dann fragen Sie nach ob der Übersetzer die Sprache in der er übersetzen soll als Muttersprache spricht. Denn nur dann ist sichergestellt, dass es bei der Lokalisierung eines Textes nicht zu peinlichen Fauxpas kommt.